Ordentlicher Sporttag 2025 des Sportkreis Mannheim
Beim diesjährigen ordentlichen Sportkreistag des Sportkreises Mannheim kamen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus den Sportvereinen, den Sportverbänden, der Politik, sowie weitere Ehrenamtliche zusammen, um gemeinsam einen Rückblick auf die letzten drei Jahre zu werfen und die Weichen für die Zukunft zustellen. Für Frau Dr. Sabine Hamann war es der letzte Sportkreistag in ihrer Funktion als Vorsitzende des Sportkreises.
Frau Dr. Hamann eröffnete den Sportkreistag mit einem herzlichen Dank an die Anwesenden. Besonders betonte sie die Wichtigkeit dieser Veranstaltung, gerade in bewegten Zeiten. Es ist ihr eine Ehre diesen für sie letzten Sportkreistag als Vorsitzende halten zu dürfen. Insgesamt war Dr. Hamann zwölf Jahre im Geschäftsführenden Vorstand, sieben davon als Vorsitzende. Die Aufgaben der Versammlung beinhalteten Wahlen, Berichte, Diskussionen über die geleistete Arbeit sowie strategische Weichenstellungen für die Zukunft. Die Vorsitzende begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter Gert Rudolph, Präsident des Badischen Sportbunds Nord, Schwetzingens Oberbürgermeister Matthias Steffan, Dezernent Urich Bauerlein als Vertreter des Rhein-Neckar-Kreises und Vertreter der Stadt Mannheim und sportpolitischen Ausschüsse. In einem Moment des stillen Gedenkens wurde zu den an zwei prägenden Persönlichkeiten des lokalen Sports erinnert. Dies waren Karl-Heinz Herbst, ehemaliger Vorsitzender des TV Käfertal, und Hanna Stobbe, ehemalige Vorsitzende des TSV von 1846 Mannheim sowie des TG Mannheim.
In ihren Grußworten betonten die Ehrengäste die hohe Bedeutung des Ehrenamts und der Vernetzung im Sport. Gert Rudolph hob hervor, dass der Sportkries Mannheim mit über 158.000 Mitgliedern eine tragende Säule des organisierten Sports in Nordbaden darstellt. Die Vereine haben derzeit kein Mitgliedsproblem, aber ein Mitarbeiter-Problem, so Rudolph, des Weiteren würde die Zahl der 15-25 jährigen stark stagnieren, wobei es bei den Kindern ein Allzeithoch gibt. Auf diese Bereiche müsste man besonderen Fokus setzen betonte der Präsident, darüber hinaus motivierte er, dass das Projekt ,,Der junge Sportverein jetzt" mehr genutzt werden soll.
Oberbürgermeister Matthias Steffan betonte die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Sportkreis. Der Sport müsse inklusiv bleiben, Menschen verbinden - ,,auch über alle Unterschiede hinweg." Als Dank überreicht er Dr. Hamann Blumen für ihren langjährigen Einsatz.
Auch Ulrich Bäuerlein vom Rhein-Neckar-Kreis würdigte Hamanns Engagement, insbesondere ihre stets konstruktive Mitwirkung in politischen Gremien.
Im Geschäftsbericht zog Dr. Hamann eine umfassende Bilanz ihrer Amtszeit. Die Herausforderungen waren vielfältig: viele personelle Wechsel, neue Projekte, die Nachwirkungen der Pandemie sowie der Bau der Anlaufstelle für das Fanprojekt. Besonders hervorhob sie die Bedeutung des Ganztagsfördergesetzes ab 2026/27- eine Chance, Sportvereine stärker mit dem schulischen Ganztag zu verknüpfen und so vor allem Kinder vielfältiger und öfter in Bewegung zu bringen. Der Sportkreis habe frühzeitig Vernetzungsangebote initiiert, darunter ein Neujahrsfrühstück mit Vereinen und Bildungseinrichtungen. Hierbei wird der Sportkreis auch weiterhin Unterstützungsarbeit leisten.
Eine Wichtige Aufgabe des Sportkreises ist es zu informieren und zu vernetzen. Hierfür wurden in Kooperation mit dem BSB zahlreiche Maßnahmen angestoßen, wie z.B. neue Informationsplattformen oder Imagefilme. Darunter fällt unter anderem auch das Vernetzungstreffen zum Thema ,,Cybersicherheit", welches Anfang Januar im Hilton Garden Inn Mannheim stattfand.
Das Fanprojekt Mannheim erhielt erneut das Qualitätssiegel nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit (NKSS) und verzeichnet mit seiner neuen Fananlaufstelle am Carl-Benz-Stadion großen Fortschritt. Ziel sei es weiterhin, junge Fußballfans durch Workshops, Kulturangebote und Spieltagsbegleitung präventiv zu begleiten.
Auch die Sportkreisjugend präsentierte eine beeindruckende Bandbreite an Aktivitäten - von Ferienfreizeiten über Projekte wie ,,Sport um Mitternacht" bis hin zur 25. Auflage der beliebten Kindersportwoche dieses Jahres. Im Bereich Sportabzeichen gab es 2023 einen erfreulichen Zuwachs, 2024 jedoch einen Rückgang, insbesondre bei Kindern und Jugendlichen. Hier will das Team um Brigitte und Kurt Herschmann verstärkt gegensteuern.
Rico Fotis, Ressortleiter Finanzen, stellte einen stabilen Haushalt vor. Dies wurde bereits im Vorfeld von den Kassenprüfern attestiert.
Für die kommende Legislaturperiode sieht Dr. Hamann die Hauptaufgabe im Erhalt und der Stärkung des Ehrenamts sowie in der Unterstützung der Vereine bei der Gewinnung von Trainern und Übungsleitern. Sie selbst wird sich künftig auf Landesebene engagieren, als Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin beim Badischen Sportbund Nord. Mit bewegenden Worten verabschiedet sie sich: ,,Wer sich nicht bewegt, bleibt stehen." Ihrem Nachfolger wünscht sie Kraft, Freude und Teamgeist.
Ein großer Fokus des diesjährigen Sportkreistages hatte an diesem Abend die Wahlen des neuen Vorstands, denn hier war klar, dass es eine neue Vorsitzende oder einen neuen Vorsitzenden geben muss. Diese ehrenvolle Aufgabe erhielt Stefan Höß, der einstimmig zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Der 59-jährige, in der Region verwurzelte Sportenthusiast mit Handball- und Tanzerfahrung, kündigte an, in die großen Fußstapfen seiner Vorgängerin treten zu wollen. Auch die Stellvertretenden Vorsitzenden wurden mit einstimmiger Mehrheit im Amt bestätigt beziehungsweise neu gewählt. Bernhard Deigert und Kurt Herschmann bleiben ihren Posten weiterhin treu, Claudia Egner ist zum ersten mal im Vorstand des Sportkreises und ist zuständig für Frauen und Sport. Dominik Egner, welcher durch ein FSJ-Jahr gut mit den Strukturen des Sportkreis vertraut ist, übernimmt das Ressort der Öffentlichkeitsarbeit. Für das Ressort Finanzen wurde Rico Fotis bestätigt.
Im Bereich besondere Aufgaben wurden Jens Rückert (Inklusion) und Matthias Kneller (Fanprojekt) ebenfalls einstimmig gewählt. Jens Rückert kehrt in den Vorstand zurück, nachdem er kurzfristig als Geschäftsführer des Sportkreises tätig war. Der Gymnasiallehrer Matthias Kneller ist zum ersten Mal im Vorstand und wird seine Pädagogischen Erfahrungen beim Fanprojekt mit Einbringen. Uwe Zimmermann wurde als Vertreter der Fachverbände wieder gewählt, Hannah Rudi wurde als Vorsitzende der Sportkreisjugend erneut bestätigt.
Ein besonderer Moment war die Ehrung von Stützpunktvereinen im Bundesprogramm ,, Integration durch Sport". Nina Skala würdigte den KSV Schriesheim sowie den Rhein-Neckar Schwimm- und Sportverein Mannheim für ihr herausragendes Engagement. Beide Vereine leisten weit mehr als sportliche Integrationsarbeit, sie helfen konkret bei der Wohnungs- und Jobsuche, begleiten Geflüchtete bei Behördengängen und bieten kostenfreie Schwimmkurse in mehreren Sprachen an. Eine symbolische Auszeichnung erhielten Phillipp Ackermann und Markus Schmitt in Form einer Urkunde und eines gut gefüllten Rucksacks.
Große Emotionen begleiteten den Abschied von Frau Dr. Sabine Hamann, die sich aus der aktiven Vorstandstätigkeit zurückzieht, dem Sport aber über den Badischen Sportbund weiterhin erhalten bleibt. In seiner Laudatio hob Kurt Herschmann ihre Fachliche Kompetenz, ihr Einfühlungsvermögen und ihre Führungsstärke hervor. Auch Wolfgang Winkler wurde verabschiedet- besonders seine Initiativen für Inklusion an Schulen bleiben in Erinnerung.
Der neue Vorsitzende Stefan Höß dankte abschließend allen Beteiligten, von den Delegierten über die Stadt Schwetzingen für die Bereitstellung der Räumlichkeiten bis hin zu den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Besonders hervor hob er Jan Jonescheit und Karsten Bönisch für die Leitung der Wahlen sowie Petra Umminger für die Protokollführung.
Der Sportkreistag 2025 in Schwetzingen war geprägt von Geschlossenheit, Weitblick und der Bereitschaft, den Vereinssport in der Region weiterhin engagiert zu Gestalten.