Wer die Ehrungsfeiern der Mannheimer Sportabzeichenjubilare der vergangenen Jahre verfolgte, weiß, dass diese immer an ganz besonderen Plätzen stattfinden. Ob es das Kutschenmuseum, das Marchivum, das Technoseum oder im vergangenen Jahr das noch in Vorbereitung befindliche BUGA-Gelände war – die Orte waren alle sehr bewusst ausgesucht, brachten alle ein Stück Mannheimer Geschichten und Geschichte mit und so war es auch dieses Mal: Wo könnte aktuell ein besserer Platz sein, sportliche Leistungen zu feiern, als in einem Stadion, in dem gerade eine Weltmeisterschaft stattfindet?
Während dort die deutsche Nationalmannschaft bei der Heim-Faustball-WM um die Titelverteidigung kämpft, luden Sportkreis und Stadt Mannheim gemeinsam in das Rhein-Neckar-Stadion ein, um diejenigen zu ehren, die im Jahr 2022 ein "rundes" Jubiläum feiern konnten und bspw. das fünfundzwanzigste, dreißigste oder fünfzigste Mal das Sportabzeichen abgelegt oder als Prüfer abgenommen haben. Eine ganz besondere Ehre und Freude war es, dass der Faustball-Weltverbandspräsident Jörn Verleger es sich nicht nehmen ließ, die kleine Festgesellschaft persönlich zu begrüßen und den Geehrten Glückwünsche zu übermitteln.
Beim Deutschen Sportabzeichen handelt es sich um die renommierteste Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports, das zudem einmalig durch seine Vielseitigkeit ist. Spaß an der Bewegung und das Sporttreiben mit Gleichgesinnten stehen im Vordergrund, aber natürlich soll auch der sportliche Erfolg nicht ausbleiben. Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination sowie Schwimmfertigkeit - so lauten die Anforderungsprofile für eine erfolgreiche Sportabzeichenprüfung und es ist das einzige staatliche Ehrenzeichen weltweit, das als Leistungsabzeichen für überdurchschnittliche Fitness und sportliche Leistungsfähigkeit verliehen wird und somit Ordenscharakter hat.
In den Sportvereinen der Stadt Mannheim haben im Jahr 2022 insgesamt 379 Sportlerinnen und Sportler das Sportabzeichen abgelegt, im gesamten Gebiet des Sportkreises waren es insgesamt 1613. Das ist eine ganz beachtliche Anzahl und nach den rund 1060 Sportabzeichen, die in den beiden vorherigen Pandemiejahren „nur“ abgelegt worden waren, auch wieder eine erfreuliche Steigerung. Die Bestrebungen des Sportabzeichen-Verantwortlichen im Sportkreisvorstand Kurt Herschmann gehen aber natürlich dahin, die Zahlen von vor der Pandemie, die bei knapp 3000 lagen, wieder zu erreichen. Hier spielen gewiss die Vereine und die Schulen eine zentrale Rolle, die das Training anleiten und die Athleten unterstützen. Nicht zuletzt deshalb hat der Sportkreis Mannheim für sie zum wiederholten Mal einen Wettbewerb ausgelobt und konnte im Rahmen der Ehrungsfeier den Vereinswanderpokal an die Ladenburger Sportvereinigung 1864 e.V. und den Schulwanderpokal an die Goethe-Grundschule Hemsbach für die im Vereins- bzw. Schulvergleich meisten abgelegten Sportabzeichen überreichen.
Der Leiter des Fachbereichs Sport und Freizeit der Stadt Mannheim Uwe Kaliske, Sportkreisvorsitzende Sabine Hamann und stv. Vorsitzender Kurt Herschmann nahmen gemeinsam insgesamt 15 Sportabzeichenehrungen vor - leider konnten nicht alle Jubilare persönlich anwesend sein:
Geehrte Sportler und Sportlerinnen
55 Abzeichen: Ralf Görtz
50 Abzeichen: Wolfgang Hemme
40 Abzeichen: Wolfgang Hiss
35 Abzeichen: Michael Bartels, Ursula Börner, Ute Hirsch, Herbert Trinkl
30 Abzeichen: Hans-Werner Berg, Heinz Ludwig, Ludwig Schwöbel
25 Abzeichen: Lothar Baumbusch
Geehrte Prüfer
40 Jahre. Walter Gehr
35 Jahre: Dieter Nist
20 Jahre: Uwe von Aschwege, Reiner Rosvall
Diesen Ehrungen schloss die Sportkreisvorsitzende einen ganz besonders herzlichen Dank an die Sportabzeichenbeauftragte des Sportkreises Brigitte Herschmann an: "Brigitte Herschmann verantwortet seit 25 Jahren die Sportabzeichenabnahme in Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis. Sie koordiniert, ist aber zugleich auch selbst Prüferin für das Sportabzeichen sowie für das Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung. Diese langjährige Leistung und ihr unermüdliches Engagement tragen wesentlich dazu bei, dass das Sportabzeichen in Mannheim Jahr für Jahr zum Erfolg wird."
Bevor der Festgesellschaft sich einem kleinen Umtrunk und den spannenden Faustball-Spielen zuwendete, erfolgten noch zwei Ehrungen des Badischen Sportbundes, die Sabine Hamann als Präsidiumsmitglied des BSB Nord vornehmen konnte: "Der Badische Sportbund ehrt herausragende Persönlichkeiten, die sich im Ehrenamt für den Sport verdient gemacht haben. Die Ehrungen würdigen langjähriges, ehrenamtliches Engagement in unseren Sportvereinen, Fachverbänden und Sportkreisen. Ich freue mich sehr, heute Petra Umminger mit der bronzenen und Uwe Zimmermann mit der silbernen Ehrennadel des BSB auszeichnen zu dürfen."
Petra Umminger, die vor kurzem als Verdiente Persönlichkeit des Mannheimer Sports ausgezeichnet worden war, kann in ihrer sportlichen Biografie auf dreieinhalb Jahrzehnte ehrenamtliches Engagement zurückblicken, beim Turnen war sie als Kampfrichterin national und international tätig, hatte Leitungsfunktionen im Turngau Mannheim, bei der TG Mannheim, beim Badischen Turnerbund und in der Deutschen Turnliga.
Uwe Zimmermann, selbst aktiver Volleyballer und Volleyball-Trainer in Regional- und Oberliga, war in verschiedenen Ehrenämtern und Leitungsaufgaben in der VSG Mannheim tätig. Seit 2007, also nunmehr seit 16 Jahre vertritt er die Verbände im Vorstand des Sportkreises Mannheim und war über viele Jahre der Projektverantwortliche für "Sport und Spiel am Wasserturm". Beim bundesweiten Städtewettbewerb "Mission Olympic" trug er als Mitorganisator seitens des Sportkreises wesentlich dazu bei, dass Mannheim zu „Deutschlands aktivster Stadt“ gekürt werden konnte.
Herzlichen Glückwunsch und Dank an alle Geehrten!